Goatfarm Tobago

Goatfarm Tobago
Ziegen im Freilauf

Sonntag, 18. Dezember 2011

wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht !

Heute  schreibe ich zur Abwechslung mal einige Gedanken nieder die mich schon  lange beschaeftigen. Weniger Erlebnisse im eigentlichen Sinne obwohl diese Gedankengaenge  natuerlich aus  meinen gemachten Erfahrungen entstanden sind.
Silk Fig aus eigenem Anbau
Dazu faellt mir erst einmal der in der Ueberschrift geschriebene Satz ein. Er hat mir schon immer sehr gut gefallen, weil er auf so viele Menschen in unserer heutigen Gesellschaft passt.

Ich spreche vom weit verbreiteten Egoismus und auch  vom ungefaellig sein.
Sicher wird einigen meiner Freunde aus der Vergangenheit und der Gegenwart, vorausgesetzt sie lesen meine Geschichten, etwas die Ohren klingeln. So mansch einer wird sogar ziemlich sauer sein.
Natuerlich ist es jedem ueberlassen sich den Schuh anzuziehen.

Im Laufe eines jeden Lebens lernt man Menschen kennen, verbringt mehr oder weniger Zeit mit den sogenannten Freunden und verliert sie wieder aus den Augen bei raeumlicher Veraenderung.
Kindheits und Jugenfreunde sieht man oft nie wieder. So ist es mir ergangen. Das Schicksal oder auch mein Beruf hat mich aus dem suedlicheren Teil Deutschlands mehr in den Norden getragen.
Alle Schulfreundschaften waren somit beendet. Klassentreffen gibt es nicht. Auch die Eintraege auf der  Seite "StayFriends" oder aehnliche Internetseiten helfen mir ueberhaupt nicht. Die Vergangenheit ist tot und mir tut es leid.
Mit zunehmendem Alter gelangen Erlebnisse aus viel frueher Zeit wieder in den Vordergrund meiner Gedankengaenge. Nur die Menschen aus dieser Zeit sind aus meinem Leben verschwunden und auch nicht mehr zu finden. So mansch einen moechte ich gerne einmal wieder sehen oder auch nur sprechen.

Bei sehr vielen Freunden, meist die aus meiner Kindheit und Jugend ist es meine eigene Schuld. Briefe zu schreiben war nie mein Fall und das Telefonieren hat man damals noch nicht so laessig getan wie heute.
Natuerlich gab es in meiner fruehen Kindheit noch kein Telefon im Hause und das Fernsehen ist auch erst spaeter eingezogen.
Das ich  so weit weg gezogen bin ist sicherlich nur mir vorzuwerfen. Ob es ein Fehler war steht hier nicht zur Debatte. Bereut habe ich es jedenfalls nicht ! Es gaebe  auch in Deutschland das ein oder andere Problem fuer mich zu bewaeltigen. Da bin ich mir sehr sicher.

Das mich aber alle, ich sage alle, die mir einmal  nahe gestanden haben so aus ihrem Leben streichen tut schon weh. Dies ist nun nicht meine Schuld. Ich habe ueber Jahre versucht den Kontakt zu halten. Damit meine ich nicht das man sich gegenseitig die Tuer einrennen muss oder sich dauernd Emails schickt. Fuer solch intensiven Schriftverkehr habe ich auch keine Zeit. Wer meine Geschichten liest weiss wieviel ich arbeiten muss und das ich keinen Ruhetag habe.
Aber ab und zu kann man schon mal einige Worte oder Mails wechseln. Manschmal reicht schon ein Lebenszeichen, wenige Zeilen oder einige Saetze via Skype.
Am Geld kann es somit auch nicht liegen, gibt es doch die Moeglichkeit kostenlos uebers Internet zu telefonieren. Was ist es also dann, Gedankenlosigkeit, Desinteresse ?

Noch nicht einmal meine Familie kann ich von diesem Vorwurf freisprechen. Ich war sicher nicht immer die beste Tochter meiner Mutter und es tut mir heute leid das ich nicht mehr Zeit in spaeteren Jahren mit ihr verbringen konnte. Sie war aber nie ganz aus meinem Leben gestrichen und ist es heute noch nicht.
Bestimmt habe ich keinen Muttertag vergessen. Nicht weil es fuer mich wichtig war daran zu denken, sondern weil ich wusste das der Tag eine besondere Bedeutung fuer sie hatte. Ich habe oft Traenen in ihren Augen gesehen wenn sie von ihrer Mutter sprach.  Auch Muetter haben Muetter !

Ungefaellig sein ist heute modern, stark verbreitet in der Gesellschaft der Selbstverwirklicher, der Esoteriker.
Dies bekomme ich hier sehr oft zu spueren. Als stark eingespannte Person und auf einer kleinen Insel wohnend, von der ich nie wegkomme, bin ich eigentlich auf die Hilfe meiner Mitmenschen angewiesen. Damit meine ich nicht grosse Sachen sondern nur kleine Hilfestellungen von sogenannten Freunden.
In etwa wie die Nachbarin einer alten etwas unbeweglichen Dame die vor dem Einkaufen fragt ob sie der aelteren Dame etwas mitbringen kann. Schoener Zug, wuerde ich auch tun.

Hier bekommt man so oft nicht was einem fehlt. Frueher waren es u.a. Wurst, Kaese und Brot weil hiesiges ungeniesbar fuer unsere Gaumen war. Das ist nun besser geworden, man kann so ziemlich alle andersartigen Lebensmittel kaufen. Manschmal teuer und es gibt es nicht immer, aber es gibt es. Keiner braucht mehr Salami, Kaffee, Schokolade oder Pumpernickel zu schmuggeln.
Jetzt sind es andere Sachen die es nicht gibt oder nur auf der groesseren Insel Trinidad wo ich nie hinkomme.
Niemals hat auch nur eine Person die ich kenne gefragt,  kann ich dir etwas mitbringen.
Einige pendeln oft und kommen auch ansonsten ganz schoen herum. Meine Schuld muss ich auch eine Ziegenfarm haben und nie weg koennen.
Dazu kommt das ich nicht gerne frage oder um etwas bitte. Mache ich es dann doch einmal bekomme ich sicher eine "nette" Abfuhr. Die aufgefuehrten Gruende weswegen es nicht geht sind vielfaeltig.

Oftmals sind nur wildfremde Personen bereit in ihrem Koffer etwas aus Europa mitzubringen. Ja es sogar anbieten. Ich brauche nicht einmal zu bitten. An dieser Stelle herzlichen Dank den jenigen sie so lieb an mich gedacht haben.
Alle anderen weitgereisten  ( Return ) Touristen mussen natuerlich viel mitschleppen fuer den Urlaub in der warmen Karibik oder haben schon eine Wunschliste von Inselbewohnern die sie begluecken mussen. Da sind dann 500g Gewicht fuer eine weitere Person zu viel im Koffer der nur 23kg. schwer sein darf. Alles in allem ist es auch zu umstaendlich fuer mich etwas mitzubringen. Wie konnte ich nur um etwas bitten.

Online kaufen ist angesagt. Geht aber auch nicht. Aus Deutschland schickt keiner etwas in die Karibik und wenn dann nur mit sehr hohen Transportkosten.
Also muss ich mir schon wieder etwas abschminken, mache ich das nicht dauernd, ununterbrochen.

Nun noch einige Worte an meine Leser. Ja es gibt schon einige wenige. Diese ganze Schreiberei ist nicht nur befreiend fuer einen selbst sondern soll auch Menschen helfen nicht die gleichen Fehler zu machen. Den Mut zu finden etwas zu tun was sie sich bisher nicht zugetraut haben. Man kann so vieles schaffen wenn man nur richtig will.
Aber am schoensten ist wenn man feststellen kann das es auch gelesen wird und nicht nur die Bilder angeschaut werden.
Ich freue mich also ueber Kommentare oder eingetragene Leser und bedanke mich fuer die netten Zuschriften.

Bis bald.......

Dienstag, 1. November 2011

Aktion Snow Bird oder der eingebildete Casaro.....

Wie sagt man so schoen : "Aus gegebenem Anlass". Hier meine neueste Geschichte.
Dazu passt der von mir heute entdeckte Spruch von Curt Goetz.                                   
                                                        Wer in einem gewissen Alter nicht merkt,
                                                        dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist,
                                                        merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.
                                                        Curt Goetz

Zuerst  einmal eine Erklaerung zur ungewoehnlichen Ueberschrift  das heisst die Geschichte von hinten aufrollen. Mal etwas anderes.

Der besagte Mensch der sich Casaro ( Milchhaendler ) nennt, als Herrn will ich ihn mal nicht titulieren, hat die Farm schon wieder verlassen.
Gleich nach seinem Weggang habe ich dann folgendes Inserat auf einer schweizer Internetseite von ihm gefunden.                            
Ueberwintern in der Karibik
Der Alpsommer ist zu Ende. Snowbird sucht Heidi zum Ueberwintern in der Karibik, subito.
Kontakt:     15.10.2011 
Hat mich also schon wieder jemand fuer dumm verkaufen wollen. Das der Kaesemacher die Farm verlassen wollte hat er mir nicht mitgeteilt. Als er nach seinem freien Tag, am Abend vorher hat er kurz gesagt das er beschlossen haette morgen nicht zu arbeiten, verschwunden blieb konnte ich mir schon denken das etwas im Busch war.
Erst spaet am folgenden Morgen, mein Helfer und ich melkten gerade die Ziegen, eilte er durch den Garten. Ein Taxifahrer hatte ihn gebracht und wartete. Ich ging nach vorne um zu schauen was er machte.
Bis ich vorne ankam hatte er schon alle seine Sachen gepackt. Waere er denn auch ohne Bescheid zu geben abgehauen wenn ich nicht erschienen waere ?
Die bloedeste aller Begruendungen habe ich zu hoeren bekommen. Es sei ihm zu heiss und er ginge nach Europa zurueck.


Atlantikkueste

Charakterlos finde ich die Art und Weise wie er sich seinen  Transport vom Flughafen und eine kostenlose Unterkunft fuer die ersten Tage erschwindelt hat. Das schlimmste ist naemlich in einem fremden Land anzukommen und nicht zu wissen wo man hin soll. Hat man ein Bett fuer die ersten Naechte kann man in Ruhe nach einer preiswerten Unterkunft schauen.
Die obige Anzeige wurde schon vor seinem Abflug geschaltet. Also hatte der Kerl doch ueberhaupt nicht vor hier zu bleiben. Oder wollte er mir auch noch seine Heidi unterjubeln.
Traurig war ich nicht darueber das er uns verlies !


Nun zum Beginn der Geschichte.
Ich hatte  annonciert und einen Kaesemacher gesucht der ueber die Wintermonate hier helfen sollte. Es kamen jede Menge Anfragen. Das ist das Aergerliche, habe ich mich doch fuer den Falschen entschieden. Die ganze Arbeit umsonst. Es mussten alle Emails beantwortet  und Absagen geschrieben werden.

Seine Ankunft gestaltete sich auch nicht besonders erfreulich. Ein Foto von ihm hatte ich ja schon per Internet gesehen und ich konnte ihn gut am Flughafen erspaehen.
Trotzdem habe ich mich erschrocken als ich diesen etwas verwahrlosten Typen gesehen habe. Erst einmal schiebt man es auf den langen Flug was ja keinen Menschen besonders frisch und gut erhalten erscheinen laesst. Man atmet einfach ein wenig flacher.
Es war die Art der ersten Konversation die wir hatten waehrend der Fahrt zur Farm.
Ganz schnell hat er mir gedrueckt wie bloed er es findet das ich diesen Blog schreibe. Speziell die Geschichte vom Stinkstiefel, die Till geschrieben hat.
http://goatlady-tobago.blogspot.com/2011/07/vom-stinkstiefel-und-seinen.html

Das waere ja eine Art der Aufarbeitung meinte er abfaellig. Mit, genau das soll es auch sein, habe ich ihm den Wind aus den Segeln genommen. Man konnte aus seiner Bemerkung entnehmen das er ebenso ein Stinkstiefel ist wie der von Till beschriebene. Er fuehlt sich solidarisch mit allen Maennern die von den boesen Frauen verlassen und dann geschieden werden.
Weiterhin habe ich mir noch einige bloede Bemerkungen ueber aeltere Frauen in der Folgezeit anhoeren muessen. Natuerlich alles ins Laecherliche gezogen und als Scherz getarnt.
Der alte Knacker ( 64 ) steht auf junge Frauen, ganz genau wie so viele der aelteren Herren, die dabei vergessen in den Spiegel zu schauen.
Der ganze Mensch macht einen nervoesen Eindruck weil er sich staendig mit seinen Fingern ueber den Schnauzbart oder durch die Kopfhaare faehrt. Mit lauten Geraeuschen  schnieft und zu guter Letzt noch neben mir sitzend in der Nase bohrte. Ich fuehlte wie  mir im Hals etwas hochkroch.
Den Kinderspruch, "wenn du oben ankommst schicke eine Ansichtskarte", konnte ich mir nach einiger Zeit nicht mehr verkneifen.

Am ersten Tag seines Hierseins mussten wir erst einmal fuer ihn einkaufen. Waren doch seine Arbeitskleider nicht rechtseitig vor der Abreise in Europa eingetroffen.
Wir hatten eine Absprache das ich die Haelfte der Kosten seines Reisetickets uebernehme. Er hatte ansonsten nicht so hohe Gehaltsforderungen, sodass es mir moeglich war diese Summe aufzubringen. Deshalb gab ich ihm auch schon einen Teil des Geldes. Gott sei Dank noch nicht alles. Trotz allem hat er von mir zuviel Geld erhalten weil er noch nicht einmal 10 Tage gearbeitet hat und ich natuerlich kein halbes Ticket zahle fuer jemanden der nicht hier bleibt.
Wieder einmal habe ich etwas gelernt. Niemals mehr werde ich irgend jemand Geld im Voraus zahlen sondern erst bei Abreise oder nach getaner Arbeit !

Nach einem Probedurchlauf Kaesen hat er einmal alleine gekaest. Dies hat Gott sei Dank geklappt. Als Kaeser kann er wahrscheinlich durchgehen. Allerdings auch als Trinker. Seinen Fluessigkeitsverlust durch starkes Schwitzen hat er mit viel  Bier ausgeglichen. In den 9 Tagen hat er 3 Paletten Bier gekauft mit jeweils 24 Dosen. Das man bei diesem Klima viel Trinken soll hat er so ausgelegt und nur einen Tag Wasser mit Zitronensaft getrunken.
Das einzige Boese das ich getan habe war mich ueber seinen Bierkonsum zu aeussern.
Mein Nachbar, der Tomatenpflanzer torkelte an mir vorbei und lallte irgend etwas in meine Richtung. Bei meinem Kaesemacher ankommend habe ich dann die Bemerkung, Oh Gott der trinkt ja noch mehr als du und sogar scharfe Sachen, fallen lassen.
Das hat gereicht. Er wurde boese, ganz hektisch und sagte mir das er morgen frei mache. So schliesst sich die Geschichte. Er nahm dies zum Anlass sein Vorhaben wahr zu machen und zu verschwinden. Das war alles.

Der Casaro ist uebrigens immer noch in Tobago. Der selbe der nach 2-3 Tagen wieder nach Europa wollte, wegen der Hitze. Er wurde von meinem Nachbarn in der touristischen Ecke der Insel gesehen.

Es stimmt somit was in obigem Zitat gesagt wird. Man ist von vielen Idioten umgeben. Ich habe das vor allem hier festgestellt. Dies war nicht das erste mal das aehnliches passiert ist. Boese Zungen behaupten das muesste an mir liegen. Sicherlich, ich bin ein streitsuechtiger Mensch nur weil ich schon einmal sage was ich denke. Meist mit einem grinsenden schiefen Gesicht. Das schiefe Gesicht ist auf  eine Gesichtslaehmung zurueck zu fuehren genannt "Bellsche Parese".
http://de.wikipedia.org/wiki/Fazialisl%C3%A4hmung
Wegen diesem etwas schiefen Gesicht lache ich nicht mehr so gerne wie frueher.  Ob es das wohl ist womit einige Menschen die mich kaum  kennen nicht klar kommen ?

Nachtrag : 2.11.2011 Dies habe ich gerade im Internet gefunden :
Die eindeutig periphere Lähmung ist nicht akut gefährlich, kann aber manchmal nicht vollständig abheilen und dann durch den "Gesichtsverlust" für Betroffene ein seelisches Problem werden.
http://www.neuro24.de/hirnnerven_facialis.htm

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Von Banken, Behoerden und sonstigem Kram...

Wie Hund und Katz sagt man. Muddy und Luna mit Kater Sascha
Schon immer war ich die Person die sich waehrend unserer Ehe und auch vorher mit solchen Sachen befassen musste. Rechnungen bezahlen, Formulare ausfuellen, Buch ueber Einnahmen / Ausgaben fuehren und vieles mehr. Dazu faellt mir der Spruch ein. Wenn man vieles kann muss man auch viel tun.

Es gibt Menschen die stellen sich einfach dumm an und sind  damit fein raus. Lassen andere  machen und druecken damit dem Partner alles aufs Auge. Zu diesem Typ Mensch gehoere ich nicht. Boeswillig behauptete der Lebenspartner damals, wenn es darueber einmal zur Diskussionen kam, du reisst ja alles an dich!

Was soll man aber machen wenn das gesamte dokumentierte Leben in braunen oder gelben Umschlaegen sein Dasein fristet. Sich kein Bankauszug in einem Hefter, die Geburtsurkunden oder andere wichtige Unterlagen zwischen Prospekten und sonstigem unnuetzem Kram zu finden sind. Oder eventuell auch nicht ? Wo ist denn dieses oder jenes ?
Da bringe ich dann Ordnung in das kaotische System. Dazu gehoert das man auch schon einmal ein Wochenende damit verbringt seine Unterlagen zu ordnen, wenn der berufliche Alltag und der eigene Schweinehund es nicht zulassen das man es regelmaessig macht. In Deutschland kam ich ganz gut mit allem klar. Habe mich mit so manscher Behoerde auseinander gesetzt um zu erreichen was machbar war. Jeder kennt die Spielchen mit dem Finanzamt oder der Kindergeldkasse.
Hier in Tobago laeuft vieles ganz anders. Ich habe das alles erfahren und erlernen muessen. Dabei so mansch graues Haar gefunden wenn ich sie mir gerauft habe. Ich hatte ja leider keinen einheimischen Beistand mehr und habe blutig gelernt.
Fangen wir mal mit den Banken an. Die unmoeglichen Offnungszeiten, sie schliessen bereits gegen 2.00 Uhr mittags, zeigen das alle Tobagonier ihre Bankgeschaefte waehrend der Arbeitszeit erledigen muessen. Ausser an einem Freitag, da oeffnen die Schalter noch einmal von 3.00 bis 5.00 Uhr. Ich selbst habe mir aus diesem Grund eine Bank in einer Einkaufspassage, genannt Mall, gesucht. Die schliessen erst um 5.00 am Nachmittag.
Trotzdem darf man stundenlang in langen Schlangen stehen wenn man etwas aussergewoehnliches will. Aussergewohnlich sind schon ganz normale Sachen wie z.B Geld auf ein anderes Konto ueberweisen. Das geht einfach nicht. Nicht zu glauben es gibt keine Ueberweisungen. Diesen Quatsch haben sie sich sicher von den Amerikanern abgeguckt. Wie die Sache mit den Lockenwicklern.   http://orangehillnatureranch-goatlady.blogspot.com/2011/09/etwas-ueber-mode-und-andere-dinge-oder.html  
Mikel kommt hinzu.


Will man jemandem Geld zukommen lassen muss man zu seiner Bank gehen und es auf dessen Konto einzahlen. Oder einen Scheck schicken. Ein gesendeter Scheck ist aber auch bei der Post nicht sicher. Es ist mir schon passiert das sie verloren gegangen sind. Im Normalfall kann niemand damit etwas anfangen weil sie auf einen bestimmten Namen ausgestellt sind. Aber was ist schon normal hier ?
Um einer Bekannten 130 TT Dollar ( ca. 16 Euro ) zukommen zu lassen habe ich  eine Stunde in der Warteschlange gestanden vorher einen Parkplatz gesucht. Zeitausfall fuer mich mindestens 2 Stunden.

Nun sind wir hier ja fortschrittlich. Man ermoeglicht uns doch tatsaechlich -online banking-. Auf meine Frage warum ich dies nicht online machen koenne erwiederte die "Bankfachfrau" : nein das ginge nicht, ich haette ja somit Zugriff auf ein anderes Konto. Ich kann es nicht fassen !!!
-Online banking- fuer welchen Geldtransfer  ? Meine Bank, eine kanadische, hat sich diesem Schlendrian auch angepasst. Wie bei allen anderen Banken muss man sich online sogenannte "payees" einrichten. Das koennen aber nur die von der Bank festgelegten Kunden sein.  Die Telefongesellschaft, der Wasser und Stromlieferant, die Kabelfernsehgesellschaft und noch einige wenige mehr. Das war es dann, ein echter Gewinn.
Brauche ich doch nicht mehr bei den entsprechenden Stellen, wo ich Rechnungen bezahlen muss, in der Reihe anzustehen.
Sie trauen ihren eigenen Leuten nicht. Glauben nicht das irgendwer einen Ueberweisungstraeger oder eine Onlinebuchung richtig ausfuehren kann. Ja, die richtige Kontonummer eingeben, Bankleitzahlen gibt es hier nicht, ist auch schwer. Fazit, es wird wohl etwas daran sein, wenn die eigenen Brueder und Schwestern fuer zu bloed gehalten werden solche Arbeiten auszufuehren.
                                                                   Habe ich jetzt zu dick aufgetragen, Leute lasst mich am Leben.
Die langen Warteschlangen in der Bank entstehen uebrigens weil noch die 3-6 fache Buchfuehrung durchgefuehrt wird. Alles mehrmals von Hand in Listen eingetragen und zusaetzlich in den Computer eingegeben werden muss.
Keiner der Kunden kann irgendein Formular alleine ausfuellen. Sie werden auch nicht angehalten es zu lernen. Formulare werden nicht ausgelegt. Loehne und anderes Geld muessen ueberwiegend noch bar an Angestellte und Arbeiter ausgezahlt werden. Sogar der Government schickt noch Schecks an seine Rentner oder sonstige Beguenstigte.  Kein Wunder es gibt ja keine Ueberweisungen.
All dies  muss unausweichlich zu Staus in Banken fuehren. Gott sei Dank kann ich meine Schecks oder Ein und Auszahlungen auf mein Konto  per Automat durchfuehren. Somit sieht mich meine Bank nur wenn ich neue Scheckbuecher brauche und das ist auch gut so.
Die Banken halten sich fuer Goetter und machen den Menschen das Leben schwer. Um ein Konto zu eroeffnen braucht man zwei Ausweise und Rechnungen von payees wo die eigene Adresse zu lesen ist. Auch wenn man ihnen Geld bringt und nichts von ihnen haben will machen sie keine Ausnahme. Es koennte ja ein Geldwaescher sein der Geld auf  Konten verteilen will. Gute Nacht Marie !!!!

Jetzt zu den produktivsten aller Institutionen. Die Governmentbehoerden. Das muss man sich angeschaut haben. Es waere auch fuer Touris interessant die ueber ( deutsche ) Behoerden maulen. Der Spruch: Von der Wiege bis zum Grabe, Formulare, Formulare, kann man auch auf hiesige Aemter anwenden. Mit dem Unterschied das viele in ihren Amtsstellen selbst nicht wissen was richtig ist.
Eventuell wird das Formular gefunden aber jemand der darueber Bescheid weiss ist gerade in einem Meeting oder heute nicht anwesend.
Eine andere Person liegt auf den Tisch gebeugt und schlaeft und eine weitere kaemmt sich gerade die Haare.

Dicke Tresen und schwarze Scheiben schuetzen die schwer arbeitenden Beamten vor den laestigen Kunden. Wenn man den Kunden nicht sehen will ist es ein leichtes ueber ihn hinweg zu schauen. Hat man endlich die Aufmerksamkeit einer Behoerdenfachperson errungen wird dies sofort wieder zunichte gemacht wenn eine/ein Bekannte/er vorbei schlendert und locker einen Spruch los laesst. Der so muehsam aufgebaute Blickkontakt mit dem Gegenueber geht sofort  verloren und laesst sich nur selten wieder herstellen.
Man selbst kann sich in kein Gespraech einklinken, schon mal in keines privater Natur oder  in einen Handyplausch, umgekehrt ist es aber eine der leichtesten Uebungen. Jeder Einheimische unterbricht jegliche Kommunikation und von Anstand und Zurueckhaltung haben sie noch nie etwas gehoert.
Kommt man zur Mittagszeit sind alle beim Lunch. Abwechselnde Lunchzeiten kennt man kaum. Telefondienst macht dann auch keiner. Es kann klingeln bis der Anrufer schwarz wird.
Jeder rennt zur entsprechenden Zeit und kauft sich sein Mittagessen. Nach dem Mittagstisch ist man dann auch nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Wie auch, mit einem Bauch voll Staerkeprodukten und suessen Softdrinks.
In den Schulferien findet man in den Raeumen der Behoerden viele Kinder die ihren Elternteilen die arbeiten muessen wohl helfen. Wo sonst gibt es so etwas, oft laermende Kinder auf Arbeitsplaetzen. Ganz schoen nervig wenn man selbst nicht zu Wort kommt und unverrichteter Dinge wieder abzieht.

In manschen Behoerden findet man ueberhaupt niemanden vor. Die Mitarbeiter sind alle unterwegs, speziell im Agricultural Bereich sind alle immer im Feld. Komisch in meinem Feld hat sich noch nie ein solcher, sogenannter Extension Officer eingefunden. Was machen die denn alle ?
Moechte man fuer eine Dienstleistung zahlen, wie z.B in meinem Fall fuer Traktorarbeiten auf der Farm, gibt es einen komplizierten Weg das anzugehen. Bei der Traktorpool Stelle muss ich das Formular holen dabei meine Lizens als Farmer vorweisen. Die Arbeiten sind subventioniert da ist dies nomal. Es wird fuer mich ausgefuellt. Wie gesagt ich kann das nicht selbst als Tobagonier. Danach fahre ich zur weit enfernten Kasse und zahle die entsprechende Summe ein. Muss danach wieder zurueck zum Traktorpool und das Formblatt zurueck bringen. Nun heisst es warten, in diesem Jahr ganze 5 Monate. Ist das nicht ein famoser Service ?

Jetzt brauche ich nur noch andere Dienstleister  zu erwaehnen aber nicht alle im einzelnen. Schlechte Dienstleistungen ziehen sich durch viele Bereiche. Wie gesagt Ausnahmen bestaetigen auch hier die Regel. Kundenfreundlichkeit und Service sind die Ausnahme. Die Telefongesellschaft ist ist ein Abzockerverein. Sie verkaufen Leistungen die nicht erbracht werden. Reklamationen werden angehoert aber man tut nichts.Werbung hat nichts mit der Realitaet zu tun. Dafuer sind sie schnell dabei Telefonleitungen zu sperren fuer wenige ausstehende TT Dollar. Hier muss man wieder einen kennen der einen kennt, dann hat man Glueck.
Dies ist die Regel in Tobago , jeder kennt fast jeden oder ist mit jemendem verwandt der etwas zu sagen hat.
Wir Auslaender tun uns da schwer, wir sind nun mal mit keinem verbandelt wie auch immer und wenn, es wuerde uns nichts nuetzen.

Freitag, 30. September 2011

die Nerven liegen blank - es wird gebaut....

Gluecklich kann nur der sein der vieles, wenn nicht sogar alles, im handwerklichen Bereich selber machen kann.
Davon kann ich ein Lied singen. Ich wuerde sogar behaupten ich waere in der Zwischenzeit schon reich wenn ich nicht soviel Geld fuer idiotische Handwerker ausgegeben haette und immer noch ausgeben muss.
Damit meine ich Handwerker in allen Bereichen. Vom Automechaniker ueber Installateure und Haeuslebauer.

so installiert man keinen Wasserhahn
Gerade habe ich mal wieder fuer zwei  Laengen Plastikrohr zu verlegen mit einigen kleinen Winkeln und anderen Kleinteilen , einfach in das Rohr geklebt, mit zwei Wasserhaehnen versehen, fast einen halben Tausender Arbeitslohn hinlegen muessen.
Der Typ fand auch noch das er preiswert ist. Er hat aber hoechstens 3 Stunden gearbeitet und sich dabei auch noch von meinem Mitarbeiter helfen lassen. Der bekommt nur einhundertfuenfzig Dollar Tageslohn.

Bei Amazon hatte ich fuer viel Geld einen Gardena Gummischlauch erworben, ein wunderbares Teil mit zwanzig Jahren Garantie versehen. Leider gab es den Schlauch nur zwanzig Meter lang. Damit komme ich nicht in alle Ecken meiner Ziegenstaelle. Um nicht noch einmal mehr als Tausend Dollar fuer eine naechste Laenge bezahlen zu muessen, so dachte ich, wollte ich einfach dort wo er gebraucht wird Wasserhaehne installieren um Geld zu sparen. Prima Idee. Das Material kostete fast dreihundert Dollar. Die Wasserhaehne aus Metall sind noch nicht einmal dicht und das Rohr schlampig verlegt.

Diese Arbeitweise zieht sich durch alle Bereiche der Baukunst. Ich kenne viele Leute die fast einen Nervenzusammenbruch beim Bau  ihres Traumhauses erlitten haben.



Die abenteuerliche  Bauzeit  meines eigenen Hauses habe ich noch nicht vergessen. Damals war ich noch relativ unbedarft und habe mich nicht so aufgeregt wie heute. Ich hatte noch meinen Mann an meiner Seite und dachte der koennte alles regeln. Das dies auch falsch gedacht war habe ich schon in einem frueheren Bericht geschrieben.
In den spaeteren Jahren ging es eigentlich immer nur darum irgend etwas auf der Farm zu bauen. Zuerst kam der Bau der Bockanlage, dann die Erweiterung des Boxenbereichs fuer die Maedels und der Bau des Futter und Werkzeughause welches man abschliessen kann. Das dies unbedingt noetig ist schreibe ich in einem naechsten Absatz.
Die Haelfte der Ziegen war immer noch auf Betonboden in der alten Zuckerfabrik. Fuer ein vernunftiges Einstreu auf dem Beton hatte ich keine Helfer und auch keine Maschinen. Stroh gibt es hier auch nicht.
Untere Boxenanlage
War das eine Freude alle Ziegen nun in neuen Boxen unterbringen zu koennen. Die aufreibende Arbeit mit den Buildern war schnell vergessen.
Was ich wohl niemals vergessen werde war die  Ersterstellung der Bockanlage. Ein Freund hatte mir einen angeblich guten Schreiner empfohlen. Schnell wie ein Wiesel hat er mit nur einer Hilfe den Bockstand mit drei Boxen gebaut.
Genauso schnell war er aber auch beim Stehlen. Mir war aufgefallen das er unter dem Haus, damals war noch alles offen, herumlief und dabei einen Sack ueber der Schulter hatte. Ich glaubte  er hat sich umgezogen weil er mir so frech in das Gesicht schaute.
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das dieser Kerl mir alle meine Maschinen und anderes Werkzeug unter derNase wegklauen konnte und damit auch noch kackfrech an mir vorbeilief.
Ich habe es zwar schnell gemerkt und mein Freund hat ihn darauf angesprochen. Er hat natuerlich alles abgestritten. Das die Polizei hier sowieso nichts unternimmt ist uns allen klar.
Bockstand heute
Zum guten Schluss, das hat dann den Vogel abgeschossen, ist die komplette Vorderseite des neuen Boxenstandes heraus gefallen. Mein damaliger British Alpine Bock mit den riesen Hoernern hat das in nur  einer Nacht geschafft. Der ganze Stand musste wieder abgerissen werden und wurde spaeter von einem besseren Schreiner neu aufgebaut.
Futter und Werzeughaus mit Autoeinstellplatz
Das positive am Ganzen, ich habe in der  Zwischenzeit  dazu gelernt und kann nun gleich feststellen wenn Murx gemacht wird. Ebenso lernte ich viel ueber das Material Holz, in welchen Laengen und Staerken man es bekommen kann und einiges mehr.
Der Bau des Futterhauses war nun wieder etwas neues. Hier wurde gemauert. Ich habe gelernt das die Maurer/Putzer und Fliesenleger die am besten bezahlten Handwerker am Bau sind. Eigentlich wie in Deutschland nur sehr viel langsamer. Man kann arm werden und die Nerven verlieren wenn man ihnen zuschaut.

Es wird immer wieder gebaut und wie es dazu kommt im naechsten  Bericht.

Donnerstag, 29. September 2011

was ich an Tobago schoen finde....

Gibt es denn auch etwas "Gutes" zu berichten ?
Karibikkueste

Eine Freundin hat mich, nachdem sie meine Arikel im Blog las gefragt, ob ich denn auch etwas schoen finde in Tobago.
Man hat mir  auch schon boesartig an den Kopf geworfen : "warum bist du ueberhaupt hier" !
Dazu muss ich erst einmal etwas zurecht biegen. Meine ganz persoenlichen Erfahrungen und  Erlebnisse hier in Tobago, die  nicht immer gut waren, haetten mir sicher  auch in einem anderen Teil der Welt wiederfahren koennen. Ich habe grosses Talent mir die falschen Maenner auszusuchen, was mein Lebenslauf, wuerdet ihr ihn ihn kennen, ganz klar aufzeigt.
Gott sei Dank bin ich mit diesem Talent nicht alleine auf der Welt. Sehr viele Menschen insbesondere Frauen gelangen immer wieder an den gleichen Typ "Partner/in" egal wie weit sie auch reisen.
Dazu will ich mich aber nicht weiter auslassen. Ein Psychologe oder sonstiger Berater koennte sicher einiges dazu sagen. Ich persoenlich halte  nicht sehr viel von solchen und glaube das es nur wenige gute gibt.

Zurueck zum eigentlichen Thema. Sicher wird dieser Artikel nicht sehr lang, ganz bestimmt sogar nicht.
Man muss einfach Tobago in zwei Richtungen betrachten. Tobago als Urlaubsziel und Teilaufenthaltsland oder Tobago als Daueraufenthaltsland.
Fuer letzteres muss man einfach alt genug sein und auch ueber ausreichend Geld verfuegen, damit  man  dem Inseltrott oefter entfliehen kann. Sollte man einen speziellen Wunsch haben muss einfach genug Geld vorhanden sein sich diesen ausserhalb der Tobagogrenzen zu erfuellen. Alt genug war ich zwar aber mit dem Geldfluss hat es gehapert.
Natuerlich war nicht geplant das ich auf dieser kleinen Insel alleine um meine Existenz kaempfen muss.
Dies ist  ein wichtiger Tipp fuer alle Auswanderungswillige. Ich empfehle niemanden  in ein Land auszuwandern wo sich keine Familienangehoerigen befinden. Am besten ist der Lebenspartner kommt aus dem entsprechenden Land, nicht nur dort geboren sondern auch dort aufgewachsen.  Das war zwar bei mir der Fall, hat mir aber nicht sehr geholfen weil ich schon nach nicht ganz zwei Jahren alleine gelassen wurde.

Zur Urlaubsinsel Tobago muss ich hier nicht viel schreiben. An dieser Stelle einen Link von einer guten informativen Seite im Netz was Urlaub in Tobago anbelangt               www.mytobago.info/

Baumfrosch im Griff der Schubkarre
Ein wichtiger Grund warum ich gerade hier bin und nicht in meinem Heimatland ist der Umstand das ich das machen kann was ich will. In Deutschland koennte ich niemals eine Molkerei so betreiben wie ich es hier tue. Die Behoerden haetten mir den Laden schon dicht gemacht. Er waere erst garnicht eroeffnet worden. Wer kann sich in Europa schon erlauben eine Kaeserei einzurichten. Davon kann jeder ein Lied singen der sich in diesem Bereich selbstaendig machen will. Gesetze und Regeln machen einen solchen Betriebsstart zu teuer. Somit hat dieser Law Less Country auch mal etwas gutes vorzuweisen.



Natuerlich ist Tobago eine wunderschoene Insel mit traumhaften Straenden, wundervoller Flora Und Fauna, wenn die Menschen sie so belassen wuerden. Aber das ist ein anderes Thema, dazu komme ich spaeter. Eine Urlaubsinsel die viele Wuensche erfuellen kann. Viel Sonnenschein, immer um die 30 Grad plus, ueppige gruene Natur mit aufregender Tierwelt ohne giftige Schlangen oder gefaehrliche Raubtiere. All diese Sachen sind in vielen Reisefuehrern und Reiseberichten auf vielen Web Pages beschrieben. Da muss ich nicht noch eine weitere Lobeshymne auf die Urlaubsinsel   singen. Ich schreibe ueber das wahre Leben auf einer kleinen Insel. Berichte schonungslos auch  Negatives und schreibe meine Sichtweise ueber Dinge und Geschehnisse. Auch wenn es nicht allen gefaellt.

Montag, 12. September 2011

etwas ueber Mode und andere Dinge oder Kleidernot fuer fuellige Frauen...

Nun wird es aber Zeit. Mehr als ein Monat ist vergangen seit meinem letzten Beitrag. Es ist viel passiert in der Zwischenzeit. Till hat schon einiges erzaehlt, eigentlich das Wichtigste.
Ich werde spaeter noch etwas ergaenzen. Zur Zeit werden aber noch Gespraeche zwischen den Parteien ueber die Anwaelte gefuehrt und ich moechte mit den "schoenen"  Wahrheiten niemanden unnoetig sauer machen.
Wer weiss, eventuell gibt es ja einen Uebersetzer fuer meine Geschichten.
Deshalb erst einmal zu einem Thema das mich hier In T&T ebenso beschaeftigt. Mich eigentlich richtig boese macht.
Jede Frau sagt sicher des oefteren in ihrem Leben " ich habe nichts anzuziehen". Maenner behaupten dann immer das dies nicht stimmt, denn die Schraenke sind meist voll. Bei mir sind die Schraenke auch voll. Voll von alten Sachen die ich vor 12 - 15 Jahren oder noch fueher  getragen habe. Es ist nun an der Zeit das ich mich davon trenne.
Die Wechseljahre haben auch mir einen ganz anderen Koerper beschert. Auf Einzelheiten gehe ich mal besser nicht ein.
Wie bereits vorher beschrieben laesst  meine Arbeit mit den Tieren und der Milch es nicht zu ,das ich mal verreisen kann. Man muss so weit wie zB nach Miami/ Florida um Angemessenes zu finden.

Ein Angebot an Bekleidung fuer Frauen meines Alters ist in Tobago ueberhaupt nicht vorhanden.
Uebergroessen genannt Plus size gibt es schon, in Groessen wie 2 bis zigmal xxxxxxx.
Richtig gut bepackte Frauen gibt es hier jede Menge. Mit riesen Bruesten, dicken Schenkeln und mit viel Speckrollen. Da brauche ich  mich meiner nicht zu schaemen. Leider, oder  Gott sei Dank habe ich nicht den Mut oder das Verlangen sie  oeffentlich zu praesentieren. Man kann ruhig versuchen sein Fett in 3 mal xxx Bekleidung zu zwaengen, vergeblich.
Alles ist den Frauen wie man so schoen sagt auf den Leib geschneidert. Man hat mir erklaert das dies nun in Mode sei.  Zur Hoelle mit der Mode, passen muss es und bequem sein.
Hat man dann mit viel Glueck mal ein Teil gefunden das nicht wie eine zweite Haut anliegt ist die Farbe, der Druck oder das Material so unmoeglich und man wuerde, wenn man es als hellhaeutige Person traegt, wie eine Vogelscheuche aussehen.. Hosen die ueber dem aufgeblaehten Bauch zu schliessen sind schlabbern  in der Pogegend um einen herum und beulen an den Oberschenkeln.
Dicke Frauen sind wohl auch immer gross. Will man eine groessere Groesse haben muss man unten ca. einen halben Meter abschneiden.
Ein ganz abenteuerliches Unterfangen ist es Unterwaesche zu kaufen. Viel Kunstoff ist angesagt. Scheinbar macht es den Frauen nichts aus wenn das Stoeffchen so schoen auf der Haut klebt. Oder die am unteren Hals, also auf dem Brustbein, dick aufgetragenen Puderschichten befinden sich auch auf den unteren Koerperteilen.
Buestenhalter gibt es nur in Industriegroessen. Da kann ich nicht mithalten. Ich habe es geschafft ganze zwei BH`s zu besitzen. Kleinere Groessen sind immer ausverkauft oder waren nie richtig vorhanden. Meist leuchten sie  in grellen Farben, sehr geschmackvoll fuer dunkle Haut. Wahrscheinlich bin ich zu konservativ, weil ich gerne jungfraeuliches Weiss in Baumwolle trage damit man es schoen heiss waschen kann.

Will man etwas fuer festlichere Gelegenheiten haben besteht schon eher die Moeglickeit fuendig zu werden. Fast alles ist mit Glimmer und Glitter besprueht oder schillert in vielen Farben. Ich wuerde so etwas noch nicht einmal zu einer Party anziehen.. Fuer viele tobagonische Frauen ist es normal tagsueber  Partykleidung zu tragen. Ich frage mich dann, was wird zu festlichen Gelegenheiten angezogen, wie sieht die Steigerung dazu aus ? Kuerzlich habe ich es mir ansehen koennen. Mit einer Freundin habe ich die Independentfeier des hiesigen Government besucht. Ich schreibe jetzt nur : Oh mein Gott, mehr besser nicht, falls es den oben erwaehnten Uebersetzer gibt.
Die beiden Inseln Trinidad und Tobago sind bekannt fuer ihre wunderschoenen Menschen. Nur wenige kleiden sich aber geschmackvoll.
Geradezu in Rage gerate ich beim Einkauf von Schuhen. Gibt es noch irgendwo auf der Welt ein Land  wo man fuer Frauen fast nur Plastikschuhe kaufen kann ? Nur Maenner finden eine Auswahl an Lederschuhen mit guten Innensohlen und das in allen  Groessen. Dies ist eine Diskriminierung der Frauen.
Den hiesigen Frauen scheint es nichts auszumachen. Viel zu oft sehe ich weibliche Fuesse in zu kleinen oder zu grossen Schuhen. Diese miesen Plastikschuhe bekommt man noch nicht einmal in seiner Groesse. Ist die entsprechend Groesse nicht vorhanden, nimmt die tobagonische Frau eben die naechst passende. Na wunderbar.

                                                                                  
In meiner Verzweiflung habe ich schon mehrmals Herrenschuhe gekauft, damit ich nicht barfuss gehen muss.

Diese Frisur tragen auch Maenner
Nur ganz kurz erwaehne ich die "Lockenwickler Ausgeh Frau". Wie schrecklich die amerikanische Sitte schwappte bis hier ueber den Ozean. Warum muss man lockiges Haar eigentlich noch lockenwicklern. Natuerlich um es glatt zu ziehen. Damit die Frisur schoen steif ist und wenn der Kopf bewegt wird  die Haare im Nacken wie ein Besen abstehen.
Fuer mich ist es heute noch schwierig Frauen die ich kenne immer und ueberall wieder zu erkennen. Die zu kleinen Zoepfchen geflochtenen Haare oder mit kuenstlichen Haarteilen aufgemotzten Frisuren veraendern das Aussehen einer Bekannten so sehr das ich glatt auf der Strasse, ohne sie zu erkennen, an ihr vorbei maschiere.
Von den vielen Peruecken die bei der Hitze hier getragen werden will ich garnicht erst reden.

Ein grosses Lob an dieser Stelle  meiner Freundin Paula die dazu steht krauses Haar zu haben und ihre Natuerlichkeit bewahrt hat.

diese Fingernaegel sind  noch kurz
Es wird viel Geld fuer das ( gute ) Aussehen ausgegeben. Tobago hat mehr Friseursalons und Fingernagelstudios als Esslokale und das will was heissen.

Freitag, 29. Juli 2011

von kulinarischen Genuessen in Tobago......

Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen. Wenn man sein ganzes Berufsleben damit verbracht hat fuer andere Personen Menues zu planen, sie sogar zum Teil zubereitet hat , laesst einen das im Leben nicht mehr los.
Besonders aergerlich ist es wenn gute Freunde Angst haben fuer mich zu kochen. Weil sie denken sie werden kritisiert oder es koennte mir nicht schmecken.
Es stimmt das ich in kein Restaurant gehen kann ohne genau zu schauen was dort eventuell falsch gemacht wird.
Am schlimmsten aber ist wenn ich fuer ein Restaurantessen bezahlen muss. Jahrelanges kalkulieren von Menues und Bueffes laesst mich sofort erkennen wenn ein Gericht ueberteuert ist. Ich bin schon bereit fuer gute Qualitaet auch den entsprechenden Preis zu zahlen aber nicht  hier in Tobago wo das Preis Leistungsverhaeltnis nicht stimmt. Es wird nur ueber den Daumen kalkuliert und jeder haelt sich fuer den groessten Kochkuenstler.
Damit waeren wir schon bei dem Thema Selbstueberschaetzung worin die Tobagonier auf allen Gebieten  glaenzen.
Es beginnt damit das man den Kochuntericht in der Schule nicht einfach kochen nennt sondern "Culinary Art" und endet mit dem Glauben die beste Kueche der Welt zu haben .

In Tobago wird unwahrscheinlich viel warmes Essen gegessen das aber meist kalt ist bis man es auf dem Teller hat. Mit warm meine ich das, was wir als Mittagessen bezeichnen oder eventuell noch Abendessen. Man kennt nicht unser Fruehstueck mit frischen Broetchen & Brot, Kaffee oder Tee, sondern haut sich schon am fruehen Morgen das Essen fuer Lunch oder Dinner in den Magen. Mit viel Staerkeprodukten und allerlei Fleisch. Manschmal sind es Reste vom Vortag oder die gute Hausfrau/mann kocht schon morgens um vier. Das eine muss man ihnen lassen frueh aufstehen koennen sie.
Ich moechte an dieser Stelle ausdruecklich sagen das Folgendes meine ganz persoenliche Meinung ist und mich bestimmt so manscher Tobagonier gerne dafuer steinigen wuerde wenn sie wuessten was ich von ihrer Kocherei halte.
Ich rede hier von dem Essen welches in den Restaurants und den Strassenstaenden angeboten wird in denen der uebliche Lunch verkauft wird, fuer alle erschwinglich.
Die Kueche von T&T wird als abwechslungsreich beschrieben weil auf den Schwesterninseln eine bunt gemischte Bevoelkerung lebt. Trotzdem gibt es in allen, nennen wir sie mal Billigrestaurants,  das gleiche Angebot Tag fuer Tag, 5-6 Tage in der Woche. Das Schlimme ist es schmeckt auch fast ueberall gleich.

Es gibt nur drei Kategorien Restaurants auf der Insel.  Lunch Restaurants, Roti Shops und Fast Food Restaurants. Die Touristen Restaurants lasse ich aussen vor, dort wird international gekocht und das kann ich mir nur selten leisten. Die Lunch Restaurants sind oft  indisch oder chinesisch angehaucht.

Jetzt zu dem was so in den Toepfen bruzelt. Fleischgerichte, Schwein, Rind, Ziege, Lamm und Huhn sind auf der Karte. Schoen aber nicht gut, wegen der "Unart" der Zubereitung. Das Fleisch wird ausnahmslos gefroren ganz brutal in Wuerfel gehackt mit allen Knochen und das immer. Es gibt keine Fleischstuecke oder Braten, Koteletts oder sonstiges.
Wahlweise wird es geduenstet, geschmort oder gegrillt. Das nennt man dann Stew, Baked oder Barbecue Fleisch. Wobei das Barbecue Fleisch eigentlich nur Huhnstuecke sind mit dieser schrecklichen Sosse die nach Rauch schmeckt und aus der Flasche wie Ketchup kommt. Alle Fleischgerichte "Stews" sehen gleich dunkelbraun aus und werden stundenlang gegart oder mit dem  Dampfdrucktopf  maltraetiert.  Die Braeune erreichen sie in dem brauner Zucker  vor dem Fleisch in den Topf geworfen wird und verbrennt. Ist es ein eher westindisches Gericht wird auch noch Curry mit verbrannt, wie zB. bei der sogenannten Curry Goat.

Wenn man Pech hat, wie ich so oft, befinden sich auf dem Teller mehr Knochen als Fleisch weil sich durch die lange Garzeit das Fleisch loest und bei einem Gluecklicheren auf dem Teller landet. Die Sossen werden nicht gebunden, wenn man in die Toepfe schaut schwimmt dort eine dicke Fettschicht obenauf.

Fisch, meist Kingfisch, wird grundsaetzlich nur in Scheiben( Koteletts ) geschnitten sodass man immer einen Knochen mit Graeten auf dem Teller hat. Er wird grundsaetzlich zu lange gegart und ist immer hart und trocken. Schlimm genug das er oft auch aus der Friteuse kommt.

Die Menge an Beilagen speziell Staerkebeilagen, die angeboten werden ist erstaunlich. Leider alle nur langweilig in Wasser gekocht. Genug Sosse bekommt man auch nicht das man den eintoenigen Geschmack  von gekochten Bananen ( Fig ), Suesskartoffeln, Reis und Nudeln ueberdecken koennte. Nicht zu vergessen die beliebten Dumblings, mit Wasser verknetetes Mehl geformt und in Wasser gekocht. Richtige Blombenzieher.
Es gibt auch noch Kartoffelsalat mit viel Mayonaise und frische Salate zu dem es meist keine Salatsauce gibt. Wenn man Glueck hat steht irgenwo ein Tablett mit Plastikflaschen die ausser mit Ketchup und Hot Pepper eventuell auch mit einem Salatdressing gefuellt sind.
Gemuesebeilagen sind Linsen und rote Bohnen die meist schmecken als waeren sie aus der Dose.
Dies sieht lecker aus frisch und gruen.
Calaloo mit Kokosnuss und Knoblauch gekochte Dasheenblaetter koennten lecker sein wenn sie nicht so lange gekocht und meist duennfluessig auf dem Teller wegfliessen wuerden. Eigentlich ist Calaloo auch eine Suppe laut meinem Karibischen Kochbuch, in Tobago sieht man das anders.
Nun zu meinem Lieblingsgericht Makkaroni Auflauf, maccaroni pie genannt. Schlechtere Nudeln kann es kaum auf der Welt geben. Makkaroni sind auch die billigsten Nudeln im Regal im Supermarkt. Ein Volksnahrungsmittel hier in T&T. Matschig gekocht ohne Geschmack werden sie mit billigen Gummikaese vermischt und ueberbacken. Ei-Sahnemasse genannt Royal kennen sie hier nicht.

Sehr viel leckerer koennen die ostindischen kleinen Gerichte sein. Sie sind natuerlich im Laufe der Jahre westindisch veraendert und ein beliebtes Lunchessen geworden. Vor allem Roti, ein riesiger Teigfladen, wird mit verschiedenen Fleischsorten und Beilagen nach Wunsch gefuellt, zusammen geschlagen und in Papier gewickelt angeboten. Preiswert und meist gut, wenn der Teig schoen duenn ist.
Chicken Roti

Nachspeisen werden kaum gegessen. Ein trauriges Sortiment wird in den Baeckereien geboten. Das Brot kann man dem zu beissen und kauen gewohnten Deutschen nicht nahe bringen. Ganz schrecklich, ich muss seit Jahren mein Brot selber backen. Kuchenstueckchen sind alle trocken und bunt gefaerbt. Blaetterteigstuecke werden mit sogenanntem Shortening gemacht, liegen schwer im Magen weil der Teig mangels Butter das Blaettern vergisst. Die Baecker haben Angst gute Zutaten zu verwenden, denken das man ihnen nichts abkauft wenn die Ware zu teuer ist. In der Baeckerei muss alles billig sein. Ein guter deutscher Baecker wuerde schon sein Geld hier machen.

Ich koennte noch viel ueber hiesiges Essen schreiben. Mein teagliches Problem, was soll ich essen. Wenn ich etwas leckeres haben will muss ich es mir selbst machen. Meine Arbeit laesste aber nicht zu das ich viel Zeit mit kochen verschwende. Ein Traum von mir ist jemanden hier zu haben der fuer mich kocht und meine Wohnung in Ordnung haelt.
Diesen Beitrag habe ich in erster Linie fuer meinen Freund und ehemaligen Kuechenchef Dirk Posthoff, genannt Posti, geschrieben. Wir haben zusammen bei Eurest gearbeitet und so mansche Schlacht geschlagen.
Ich hoffe das er dies liest und mich ein wenig bedauert fuer das was ich mir hier essensmaessig antun muss.

Sonntag, 17. Juli 2011

die ersten Helfer trudeln ein.

Ganz alleine lebte ich auf dem Estate. Komischerweise hatte ich ueberhaupt keine Angst  hier oben so einsam zu sein. Dies hat sich in den letzten Jahren geaendert, aber dazu spaeter mehr.
Momotus momota
Eine himmliche Ruhe umgab mich. Nur unterbrochen von Vogelgezwitscher, morgens und abends das laute Geschrei der Cocricos. Ein Fasanenvogel den es nur auf Tobago und nicht in Trinidad gibt. Dem Rauschen des Regens manschmal so laut das man nichts anders mehr hoert, weil er auf das Galvanizedach prasselt. Dem Gequake der Froesche das  zum wahnsinnigen Krescendo anschwillt wenn es nach langer Trockenperiode wieder regnet. Dem Brunftgeschrei meiner Boecke die ihren Ladys antworten. Dem Kraehen der Haehne am Morgen die ich in zu grosser Zahl besitze weil ich sie nicht schlachten kann. Dem  Geschrei der Papageien die am Nachmittag ueber das Gelaende fliegen. All dies hat mich in den Jahren davon abgehalten mein Radio einzuschalten.
Hier ein kleines Beispiel meines Hoerprogrammes
www.youtube.com/watch?v=QR2JvK5nDkM
Genauso klingt es auch bei mir, sogar die Aussicht ist aehnlich.
 
Einsam war ich deshalb nie. Einige Freunde erklaerten mir das ich hier oben nicht alleine wohnen koennte. Aber ich konnte das.
Nur die viele Arbeit und keine Minute Zeit fuer mich das konnte und sollte so nicht sein.
Einige Versuche hatte ich schon gestartet mit einheimischen Helfern zu arbeiten. Es war schwer fuer mich jemanden zu finden der Staelle putzen wollte. Ich mache diese Arbeit gerne, es ist ueberhaupt nicht unangenehm Ziegenmist zu schaufeln.
Die Idee Helfer aus Europa zu finden die auf meiner Farm arbeiten sollten, als Gegenleistung fuer Kost und Logis, wurde geboren. Eine gute Idee,  leider funktioniert es nur sehr selten. Trotz allem Aerger brachte mir dieses Programm manschmal Hilfe ganz besonderer  Art. Lies mich nicht ganz an der Menschheit verzweifeln und dabei liebe Freunde finden.
Es passierte auch dramatisches, fast kriminelles und diese Geschichten werden bis heute immer mal wieder zur Sprache gebracht, weil man jetzt darueber lachen kann.
Da gab es die sehr junge Kaeserin die  an einem ihrer letzten Tage einen tobagonischen "Beach bum" im Cottage eingenistet hat. Ansonsten war sie eine grossartige Hilfe.
Das Lesbenpaar das zusammen einen bezahlten Job hier machte. Sich aber so sehr ueber die verregnete Regenzeit aufregte und mir das Leben zur Hoelle machte mit dem Genoergele. Bei jeder Kleinigkeit ein Meeting einberufen wollte, wobei ich  immer den Kuerzeren zog. Die beiden waren natuerlich doppelt stark in zweifacher Ausfertigung und wollten mich unterbuttern. Eine Freundin von mir musste zu den Besprechungen kommen, damit ich gleich stark war. Trotz allem trennten wir uns weil ich diesem Druck nicht mehr etragen konnte. Solch biestige Frauen waren mir bis dahin im Leben noch nicht begegnet.
Kommen wir zu dem ca. 45 Jahre alten Schweizer mit einem  weiblichen Vornamen. Der sich als Alkoholiker entpuppte. Meine Schwester drangsalierte weil sie ihm keine Milch geben wollte. Wir hatten nur ca. 5 Liter am Tag im Eimer. Nach einem Streit mit uns machte er einfach frei und liess sich voll laufen bei einem Tobago Fest. Mit Einheimischen fing er Streit an, spuckte Polizisten ins Gesicht und landete im Gefaengnis. Der musste auch gehen, obwohl seine Mutter hier anrief und fragte ob ich ihn nach dem Vorfall wieder aufnehmen wuerde.

Helfer bauen ein Hochbeet.
Schluss mit den schlimmen Geschichten. Spaeter fallen mir sicher noch einige ein.
Es gab auch ganz besondere Helfer mit denen ich zum Teil noch heute Kontakt habe. Liebe Menschen mit Einfuehlungsvermoegen.
Zwei davon sind mir in besonderer Erinnerung. Sozialarbeiter die mit aelteren behinderten Erwachsenen und mit behinderten Jugendlichen gearbeitet haben. Somit daran gewoehnt sich auf andere Menschen einzustellen und fuer vieles Verstaendnis haben. Es war ihnen nichts zuviel und wir haben gemeinsam alles angepackt. Die geleisteten Stunden spielten keine Rolle. Wenn an manschen Tagen mal etwas  laenger gearbeitet wurde gab ea auch  mal Tage an denen man frueher fertig war.
Zur selben Zeit traf das erste Fernsehteam ein und wir wollten doch die Milchkueche vorschriftsmaessig praesentieren.  Schnell wurden noch Waende und Boden gekachelt wofuer ich bis dato kein Geld hatte.
Nun gab es  richtige Einnahmen und der Supermarkt kaufte regelmaessig sodass ich mit einem monatlichen netten Scheck rechnen konnte.
Der gedrehte kleine Film wurde in einem lokalen Sender gesendet und machte mich auch in Trinidad bekannt. Leider habe ich es bis heute nicht geschafft meinen Betrieb so zu erweitern das ich auch Trinidad beliefern koennte.
Ein Hindernisgrund war und ist immer noch  die Person die zu Beginn meiner Zeit hier in Tobago eine Rolle spielte. Mein mir  noch angetreuter Ehemann natuerlich. Es kam immer mal wieder zu Zwischenfaellen wo er seine Brutaliteat zeigte. Ich hatte einfach Angst schon damals eine Scheidung anzustreben. Einmal von ihm geschieden waere ich kein Familienmitglied mehr. Ich haette somit keine legalen Rechte hier auf dem Estate zu sein. Man haette mich mit wenig Aufstand schnell vom Estate jagen koennen. T&T ist ein Land wo man zwar Gesetze kennt, sie aber nicht unbedingt einhalten muss. Ein sogenannter "Law less Country"

Samstag, 16. Juli 2011

mit kleinen Schritten gehts voran.....

mit ganz kleinen Schritten kann ich nur sagen ! Bei einem Kaesekurs auf der  hiesigen Government Farm Schule, zu dem ich im ersten Jahr unseres Hierseins eingeladen war,  hatten wir Feta Kaese von Kuhmilch gemacht. Die uebriggebliebene Kultur hat der Kursleiter mir geschenkt. Die ersten Versuche damit Feta zu machen hatte ich schon zu Restaurantzeiten gestartet. Es hat gleich geklappt obwohl Ziegenmilch etwas schwieriger zu verarbeiten ist als Kuhmilch.
Mein Mann war verschwunden und ich musste Geld machen. Die Kaeseproduktion lief an.
Aber an wen den Kaese verkaufen ? Auf einer Insel wo es nur einen gummiartigen  Kaese aus Neuseeland zu kaufen gibt. Der kommt in grossen Bloecken hier an und wird von den Einzelhaendlern in Stuecke geschnitten und billig verpackt  verkauft. Man findet ihn auf jeder Menuekarte der Insel getarnt als Macaroni Pie Auflage die sich so schoen lang zieht. Ganz schrecklich, aber die Tobagonier lieben das. Genau so wie sie ihre  Dumplings lieben, kleine Mehlkloeschen oder Wuerstchen in Wasser gekocht. Hart und zaeh, ist ja auch nur Mehl mit Wasser verknetet. So etwas sollte man mal auf einen deutschen Speiseplan setzen. Um die Ohren  gehauen wuerde man es bekommen. Aber von den T& T kulinarischen Genuessen werde ich spaeter berichten.
Zuerst musste ich eine gute Verpackung entwickeln dann ein Label entwerfen und zum guten Schluss den Supermarkbesitzer ueberzeugen das er mein Produkt auch kauft.
An Hotels und Restaurants den Feta zu verkaufen war etwas einfacher.  Ich brauchte die Stuecke nur in Plastikbeutel mit der Lake zu verpacken, fertig. Wobei es schwierig war Hotels zu finden die den Preis  fuer Ziegenmilch Feta zahlen wollten. Fast alle Hotels, zumindest die groesseren, bieten ihre Leistungen den Gaesten "All inclusive " an. Das habe ich dann auch zu hoeren bekommen. Produkt zu teuer usw. Den Einkaeufern der Hotels ist die Qualitaet der Ware, zumindest in diesem Bereich, egal. Der Gast muss mit Essen versorgt werden, reichlich und nicht unbedingt gut, da darf das Gekaufte nicht zu teuer sein. Trotzdem ist es mir gelungen Kunden zu finden. Kunden die auf Qualitaet wert legen und meinen Kaese nun schon seit mehr als 10 Jahren kaufen.
Mit dem groessten Supermarkt vor Ort war es dann aber schon schwieriger. Die erste Antwort war: ich habe keinen Platz, kommen sie spaeter wieder wir bauen um. Meine Antwort: "wo ein Wille da ist auch ein Weg", hat er mir uebel genommen. Einige  Traenen sind schon geflossen als ich auf dem Weg nach Hause war, mit dem Kaese wieder im Auto.
Aber zuerst musste ich mal eine Verpackungsmaschine finden die mir den Feta luftdicht verschweisste. Gar nicht so einfach. Die Maschinen die man vor Ort kaufen konnte waren zu gross und zu teuer. Wo etwas anderes preiswerteres finden ? Das Surfen im Internet brachte dann nach langem Suchen  Ergebnisse, ein semi kommerzielles Einschweissgeraet das auch Luft absaugte. Mit einem Freund zusammen, der ebenso im Lebensmittelbereich selbstaendig war, haben wir dann gleich vier Geraete bestellt.
Es war  etwas muehsam damit die Stuecke zu verpacken und ich habe jedesmal gestoehnt wenn ich eine Lieferung fertig machen musste. Die beiden primitiven Geraete haben ihre Pflicht erfuellt und so lange gehalten bis ich mir einen kleinen kommerziellen Vakumierer leisten konnte. Mit dem machte es dann Spass den Kaese zu verpacken. Bis heute funktioniert das schweizer Geraet einwandfrei, toi, toi, toi.. Ich wuensche mir ich koennte auch in anderen Bereichen auf europaeische Produkte zurueckgreifen. Auf den beiden Inseln gibt es viel minderwertige Ware zu kaufen und von einem guten Kundendienst oder sonstigem Service kann man nur traeumen.
Der alte Kuehler der soviel Geld frass links auf dem Bild.
In den ersten Jahren musste ich fast alle Einnahmen fuer Reparaturen der Kuehlschraenke ausgeben. Billige Kuehler aus zweiter Hand brauchten staendig neue  Kompressoren weil hiesige Spezialisten nicht in der Lage waren fachmaennisch zu arbeiten. Die unstabile Stromversorgung kostete Nerven.
Dazu kam das ich als Frau alleine, Auslaenderin  und auch noch weiss, von den hiesigen "Macho Maennern"  nicht fuer voll genommen wurde. Das hat sich im Laufe der Jahre drastisch verbessert und darauf bin ich stolz. So mansch einer hat am Tor nach dem Ehemann oder dem Boss gefragt und bekam von mir den Wind von vorne. Schnell wurde ich "The Lady with the Goats" und heute bin ich " The Cheese Lady "

Dienstag, 3. Mai 2011

oh Gott wie schaffe ich das alles.....

der feine Herr blieb verschwunden ich wusste zuerst noch nicht einmal wo er wohnte. Es war mir auch eigentlich egal. Viel hat er sowieso nicht geleistet. Nach einigen  Monaten war mir klar das es das Beste war was mir passieren konnte und ich ausgeglichener wurde.
Ich stellte mir fuer jede Arbeit meinen Kurzzeitwecker ein und arbeitete mit dieser Stopuhr.
Wenn es klingelte konnte ich natuerlich nicht aufhoeren sondern machte an anderer Stelle weiter.
Das schlimmste fuer mich war am Anfang die Ziegen zu melken.
                        Eine der wenigen Arbeiten die Trevor gemacht hat.
Ich hatte, als das erste Ziegenbaby kam, nur einmal einen Versuch zu melken gestartet und festgestellt das es mir gelang die Milch heraus zu bekommen. Gar nicht so einfach muss ich sagen!
Ada mit ihrer kleinen Adele ( leider beide schon tot )
Trotzdem habe ich nun beim Melken so mansche Traene vergossen. Nicht alle Ziegen sind einfach zu melken und speziell bei der immer prall gefuellten Ada brachte ich die Milch nur tropfenweise heraus.
Meine Finger waren monatelang angeschwollen und prall wie Wuerste.
Sehr schnell gelang es mir meine Arbeit in keurzerer Zeit zu bewaeltigen und mich besser zu organisieren. Zeit fuer mich selbst  hatte ich nicht uebrig und mein Arbeitstag war oft mehr als 12 Stunden lang.
Gott sei Dank hatte der grosse Supermarkt in Tobago schon damals abends lange geoeffnet und ich war in der Lage mir nach der Arbeit mein Essen zu besorgen.
Viel kaufen konnte ich sowieso nicht. Die mir gelassene Haelfte unseres Geldes auf dem Konto wollte ich nun nicht auch noch aufessen. Also lebte ich von den winzigen Einnahmen die meine Ziegen einbrachten.

Es blieb mir kaum Zeit etwas zu produzieren und wer sollte es auch kaufen.
Zwei Kunden hatte ich nur die meinen Feta Kaese kauften. Ab und zu habe ich Quark gemacht und ihn an Bekannte verkauft.
Joghurt war damals hier noch nicht bekannt und es gab nur eine Sorte von Pinehill Barbados in einem Supermarkt der meist an Auslaender verkaufte. Der Besitzer des Ladens hat auch abgelehnt ein Joghurt von mir anzubieten mit der Begruendung, er koenne  keine fremdes Joghurt verkaufen da er die Pinehill Vertretung haette.
Eine andere grosse Herausforderung kam nun noch dazu die mich kaum zur Ruhe kommen lies. Mein Mann der "Super Farmer" ( heute nennt er sich Farmer im Ruhestand  hier sagt man dazu "lol" ) hat es nicht geschafft in seiner kurzen Laufbahn als Ziegenbauer die Tiere vernuenftig zu organisieren. Ich war nicht der ausgebildete Landwirt !
Alle Ziegen waren gemeinsam  in einem grossen Laufstall der ehemaligen Zuckerfabrik untergebracht. Eine zuletzt dazu gekommene Ziege traf mit einem Boeckchen ein. Dieser lief nun mit den Damen im selben Laufstall herum. Das man, ein mehr als 3 Monate altes Boeckchen schon von den Maedels trennen muss, sollte ein Landwirt schon wissen.
Dieses Superboeckchen hat alle Damen geschwaengert. Nun kam zu meiner vielen Arbeit auch noch das Lammen der Ziegendamen dazu. Es wurden 51Jungtiere ( 49 haben ueberlebt )geboren und das innerhalb kuerzester Zeit.
Bei den Geburten der ersten Zicklein hier auf der Farm hatte ich nur zugesehen. Nun war ich auch noch Geburtshelfer. Nicht jede Ziege kann es ganz alleine schaffen.
Dazu kam das ich nicht wusste wann der Bocksprung war und oft  Geburten im Feld stattgefunden haben.

So mansche Mutter kam mit leerem Bauch nachhause und ich musste die Babys suchen oder ich musste Mutter mit Kind (ern) suchen. Ich war nicht in der Lage die hochschwangeren Ziegen im Stall zu lassen bis sie abgelammt hatten. Sie mussten sich draussen ihr Futter suchen. Wie sollte ich auch noch Rauhfutter besorgen fuer meine eingepferchten Ziegen.
Wohin nun mit dem ganzen Nachwuchs, wir platzen aus allen Naehten. Es musste die Moeglichkeit geschaffen werden die Boeckchen von den Muettern und Schwestern spaetestens mit 3 Monaten zu trennen.

Zwischenzeitlich hatte sich mein Ehemann wieder auf der Farm im Cottage eingenistet. Er hatte kurzfristig in einem Haus gewohnt dessen Besitzer nur im Winter in Tobago wohnt und der kam nun zureuck..
                                    Welch ein Drama !
Nun musste ich auch noch das " Lotterleben" mit ansehen. Nur kurz dazu. Mit der damals 14 Jahre alten Michaela machte er sich gegen Mitternacht auf den Weg in die einschlaegigen Touristenkneipen.
Das ich dieses verantwortunglose Verhalten, neben anderen Dummheiten, nicht ignorieren konnte muesste jedem klar sein der mich kennt. Obwohl mir dieses Kind so ziemlich gleichgueltig war, wollte ich nun doch nicht das sie auf diese Weise ins Erwachsenenleben eingefuehrt wird.

Am schlimmsten wurde es fuer mich als er mit Tochter wieder ins Haupthaus mit mir zusammen zog. Zwar nur fuer kurze Zeit, wir hatten lange zuvor eine Buchung von Gaesten fuer das Cottage angenommen.  Ich konnte die Buchung nicht rueckgaengig machen weil ich das Geld brauchte.
Eine Begebenheit ist mir auch aus dieser Zeit in Erinnerung geblieben.  Der mir immer noch angetraute Ehemann kaufte seine eigenen Lebensmittel aber natuerlich nichts fuer mich. Trennte alles im Kuehlschrank und in den Schraenken nach "Deins und Meins"und wachte auch darueber.
Ich konnte mir keine teuere Trinkschokolade von Cadburys leisten und habe mir einmal eine Tasse gegoennt als er nicht zuhause war.
Das hat fuer ihn ausgereicht mich darauf anzusprechen und zu sagen : die Schokolade wird aber auch immer weniger, ich soll meine Finger davon lassen.
Diesen Mann hatte ich 3 Jahre lang in Deutschland ernaehrt und gekleidet, ebenso die Toechter. Dafuer gesorgt das er  in seine Heimat reisen  und den Umzug nach hier machen konnte und nun so etwas !

Noch heute ist er der Meinung das  ich fuer ihn sorgen muesste und will das vor Gericht durchbringen.
                                      Dazu komme ich spaeter im Verlauf der Geschichte.

Meine Zurechtweisungen in Sachen Barbesuche mit 14jaehriger Tochter und spaetere Zankereien haben ihn dann endlich dazu gebracht entgueltig von hier zu verschwinden.

Er hat mir doch tatsaechlich seine missratene und an  Barbesuche gewoehnte Tochter an Wochenenden hier sitzen lassen. Seine neue Freundin, eine in Tobago sehr bekannte , warum sie in Tobago bekannt ist brauche ich sicher nicht zu erwaehnen, aeltere Englaenderin hatte ihn voll im Griff.

Er verbrachte die Wochenenden mit ihr und hat seine Tochter im Cottage abgestellt. Diese konnte natuerlich
die ploetzliche Abschiebung nicht verstehen und heulte tagelang weil er nicht nachhause kam.
Das brachte mich auf die Palme. Ich habe ihn irgenwann abgepasst und zusammen mit Freundin zurecht gestutzt und dabei kein Blatt vor den Mund genommen.
Natuerlich hat das der englischen Lady, Trevor hat sie spaeter mir gegenueber als "Princess" bezeichnet, nicht gepasst. Nun durfte er sich mit Tochter in ihrem Annex einnisten und war somit zum zweiten mal aber entgueltig verschwunden.

Fuer mich hiess es nur arbeiten, arbeiten arbeiten und wie baue ich mein Buisness auf damit ich auch Geld verdiene.
         

Freitag, 25. März 2011

ein Bericht aus einem Forum ueber das sterbende Paradies...

dies ist ein Bericht den ich vor ca einem Jahr in einem Forum geschrieben habe.


ja, was ist mit dem Paradies passiert ?

Zuerst einmal mit den Touristen hat es nichts zu tun. Natuerlich ist der Tourismus wichtig fuer unsere Insel, aber nicht lebensnotwendig.
Trinidad ist die grosse Schwesterninsel von Tobago und dort gibt es Oelvorkommen.
Also wird Tobago im Budged reichlich mit Dollars versehen, die aber natuerlich nie ausreichen. Dieser Klotz am Bein macht Trinidad sicher so mansches mal sauer.

Tourismus ist ganz gut und stoert mich auch nicht, da ich kaum etwas mit Touristen direkt zu tun habe. Weiterhin sorgt der Tourismus dafuer das nicht auch noch die letzten
Naturschoenheiten verschwinden.

Damit waere ich beim eigentlichen Problem.
Mich schockt es immer wieder was hier so mit der Umwelt und der Natur angestellt wird. In der Trockenzeit kann man es am besten sehen. Gott sei gedankt fuer die Regenzeit,
wenn das schnell wachsende Gruen alles verdeckt. Ganze Taeler werden mit Muell zugekippt.

Trotz kostenloser Muellabfuhr ( auch fuer Grossteile ) wird von fast allen Einheimischen der Muell einfach irgendwo abgeladen. Inklusive unerwuenschte Haustiere wie Hund und Katz
im Busch ausgesetzt und anderes Vieh tot einfach in den Busch geschmissen.

Vor 12 Jahren hatte ich den naechsten Nachbarn schoen weit weg und ich hatte sogar als mein Mann dann auszog ueberhaupt kein Problem hier oben alleine zu wohnen.
Das hat sich im Zuge der wachsenden Kriminalitaet auch gewandelt.

Von der Kriminaliteat moechte ich aber nicht sprechen, weil ich glaube das dies ueberall schlimmer geworden ist.

Mir machen ganz andere Sachen zu schaffen.
Das ich hier oben nicht alleine bleiben werde war mir schon vor 10 Jahren klar. Das die Erschliessung des Rest Estates aber so aussieht haette ich nicht gedacht.

Vor kurzem fuhr ich zu der Stelle wo ich in der Vergangenheit den Grossteil meines Futters fuer die Ziegen geschnitten habe.
Zwei schoene Taeler mit allerhand Baeumen( Mangos, Guaven usw. ) und Buschwerk.
Jetzt musste ich sehen das in kurzer Zeit zwei Riesen Bagger gewuetet und alles zu einer Wueste niedergemacht hatten. Kein Baum kein Strauch mehr !!!!!!
Nur noch Rundumsicht dafuer jetzt mit Meerblick.
Leider kam die Umweltbehoerde zu spaet die das ganze Projekt gestoppt hat.

Das ist nicht nur hier oben bei mir so. Auf den beiden Inseln werden solche Landerschliesungen meist in dieser Form durchgezogen. Erst einmal alles niedermachen
damit man soviel wie moeglich darauf bauen kann.
Die Kaeufer der Parzellen stellen sich dann riesige Haeuser hin von einem Garten keine Spur und Baeume werden schon mal gar nicht mehr gepflanzt. Wozu auch ?
Warum betonieren wir nicht die ganze Insel, Ueberschwemmungen gibt es ja sowieso schon genug.

Das ist das schwindende Paradies, Fluesse die staendig Wasser haben gibt es nicht mehr. Mal sehen wie lange der tropische Regenwald noch in dieser Form erhalten bleibt.
Autos haben hier alle gleich 2-3, Mutter, Vater und die Kinder. Auch wenn man damit nicht geschaeftlich unterwegs ist. Benzin ist ja soooo billig !!!!
Drogen regieren auch hier die Welt. Von den Kaeufern des besagten Landstriches sagt man das das Geld vom Drogenhandel stammt.

Genug fuer heute.....
noch immer verregnete Gruesse aus der Ferne ( wir sind ja froh das es wieder regnet, wir hatten eine extreme Trockenzeit wie nicht mehr seit 40 Jahren )


Josi

Dienstag, 22. März 2011

ueber Zerstoerungswut und andere Gemeinheiten...

Bevor er das Weite suchte muss er wohl festgestellt haben das seine neue Geldader nicht so schnell anzuzapfen war.
Bei meinem letzten Post wurde ich so  von altem Kummer ueberwaeltigt das ich ueber die schlimmsten Angriffe nicht schreiben konnte ohne zu weinen. Jetzt denke ich geht es.
Also, sein Geld kam nicht so schnell auf das neu eingerichtete Konto wie er dachte. Er wollte aber weg.
Junia mit Mikel auf der Vordertreppe
Aufgebracht wie er war, wegen meiner Aussage das wir nun von seinem Geld auf dem neuen Konto leben sollten, machte er das schlimmste was man sich vorstellen kann.
Auf der Vordertreppe ganz oben hatte ich einen riesen Holzstamm-Knueppelholz- liegen. Mein Hund Junia war dort einmal runtergefallen und brach sich ein Bein. Die Treppe hatte zwar ein Gelaender woran sich Hunde bekanntlich aber nicht festhalten koennen. Mit dem Knueppelholz hatte ich den Freiraum unter dem Gelaender abgesichert, damit sie nicht nochmal runterfallen konnte.
Mein wuetender  Ehemann der ueberhaupt keine Kontrolle ueber sich hatte nahm diesen Holstamm stuermte das Haus und schrie : -sag mir was ich zuerst kaputt schlagen soll-. Wohl wissend das ich meine antiken Moebel gerne habe und stolz bin sie zu besitzen.
Er hatte in seinem Leben schon viele Besitztuemer  die er aber immer wieder verkaufen nusste wenn er in eine finanzielle Notlage kam. Das war natuerlich oft der Fall in seiner Vergangenheit. Drogenkonsum von zwei Personen, seine verstorbene Frau und er selbst, kostet eine Menge Geld. Wenn man nicht arbeiten will, woher dann das Geld nehmen ?
Er zwang mich einen Scheck auszuschreiben ueber die Halfte unseres Bargeldes auf dem Konto. Heute muss ich sagen, bei all seiner Brutalitaet konnte ich froh sein das er mir die andere Haelfte des Geldes gelassen hat.
                                                                    Glueckliche Josi !!!!
Er hat in den ersten, nicht ganz zwei Jahren, unseres Hierseins sehr oft bewiesen wie brutal er sein kann und das er, wenn in Rage, keine Grenzen mehr kennt.
Ich kann auch wuetend werden, was sich aber nur in lautem Geschrei ausdrueckt und ich beruhige mich schnell wieder.
Auf die harte Tour habe ich gelernt das dies bei meinem Goettergatten nicht der Fall ist. Er kann einen ganzen Tag mit seiner Wut im Bauch Theater machen und steht am naechsten Morgen genau so wuetend wieder auf und es geht von vorne los.  Dabei sind waehrend dieser Zeit viele Sachen zu Bruch gegangen, natuerlich nur meine Sachen.
die zerstoerten Stuehle stehen immer noch in der Ecke.
Die Kuechenarbeitsplatte mit einem grossen Messer traktiert. Stuehle durch die Luft gefeuert das sie zerbrachen und vieles mehr.
Bezeichnend fuer diese Zeit ist das sich seine Wut immer nur gegen mich richtete. Seine missratene Tochter hat das sehr genossen. Sie konnte daneben stehen und unverschaemt grinsen wenn es mich traf.


Ein Erlebnis ist mir glasklar in Erinnerung. Michaela wollte ihre grosse Schwester in Trinidad besuchen. Diese hatte ihr eine Latzhose bei einem frueheren Besuch geschenkt. Sie war aber ca. einen halben Meter unten zu lang und auch sonst viel zu gross. Das sollte wohl modern sein. Wenn sie damit herumlief hatte sie nur Stoff unter den Fuesssen. Da die Hose nicht ihre Groesse hatte wollte ich sie nicht abschneiden und habe sie weggepackt damit sie sie spaeter tragen konnte.
Diese Hose sollte sie nun mit nach Trinidad bringen. Da meine damalige Familie sich nie richtig organisieren konnte hat sie mit ihren Vater in der letzten Minute ihre Sachen gepackt. Wo ist die Latzhose ?  Wir hatten noch immer Kartons unter dem Haus stehen und ich wusste wirklich nicht in welchem die Hose sich befand. Total ueberlastet wie ich war mit vielem um die Ohren, habe ich das genau das gesagt : ich weiss nicht wo die Hose ist und ich werde sie auch jetzt nicht suchen !
Na da ging es los. Wuetend hat er mich auf die Erde geschmissen und mit einem Holzstueck meinen Hals abgedrueckt. Wollte er mich wegen einer Latzhose umbringen ? Michaela stand daneben und hat gleichmuetig
die Szene mit verfolgt. Ob sie gegrinst hat konnte ich nicht sehen.
So ein Verhalten ist doch nicht normal. Jedes andere Kind haette geweint und gebettelt damit auf zu hoeren, denke ich zumindest.
Genau dieses Erlebnis war der Grund warum ich von da an nichts mehr mit dem Maedchen zu tun haben wollte.
Bis heute hat sich das nicht geaendert und ihr Verhalten mir gegenueber ist gelinde gesagt respektlos. Aber das ist eine andere Geschichte.
meine Kueche
Obiger Anschlag auf mich, ich blieb am Leben wie ihr sehen koennt, endete damit das er alle Kartons ausgeschuettet und alles durcheinander geschmissn hat um die bloede Hose zu finden. Michaela ist dann froehlich zu ihrer Schwester nach Trinidad geflogen. Mir blieb die Arbeit alle Sachen wieder zu verpacken und klar Schiff zu machen.





Naechste Folge : Oh Gott, wie schaffe ich das alles